Wehrmedizinische Monatsschrift 8/2022

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Die aktuelle Ausgabe der Wehrmedizinischen Monatsschrift gilt als Schwerpunktheft „HNO“ und behandelt die noch relativ junge Fachdisziplin Phoniatrie und Pädaudiologie, die sich in den letzten Jahren auch im Sanitätsdienst der Bundeswehr etabliert hat. Die Weiterbildung ausgewählter Sanitätsstabsoffiziere auf diesem Gebiet wurde von der Konsiliargruppe „HNO“ 2013 empfohlen und bisher in 3 Bundeswehrkrankenhäusern realisiert.

Als Beispiele für Erkrankungen aus diesem Fachgebiet stellt MARSIAN aus Hamburg den Globus Pharyngis und die Dysphagie vor – zwei Symptomenkomplexe, die in der truppenärztlichen Sprechstunde regelmäßig vorkommen. HOFER aus Ulm befasst sich mit Stimmstörungen und zeigt auf, welche diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten die Phoniatrie zur Verfügung stellen kann. SCHMIDT aus Koblenz stellt die Entwicklung des Fachgebiets vor und beschreibt in einem weiteren Beitrag das Problemfeld der Höranstrengung in schwierigen Hörsituationen bei bestehenden Hörstörungen – ein Thema, welches mit zunehmender Multinationalität in Einsätzen für Soldatinnen und Soldaten eine erhebliche Bedeutung hat. Sprechen, Hören und Verstehen sind elementare Grundfähigkeiten, die für jede militärische Verwendung unverzichtbar sind. Und genau hier kann die Phoniatrie und Pädaudiologie im interdisziplinären Verbund wertvolle Hilfe leisten.

Aus der „klassischen“ HNO-Heilkunde wird eine breite fachliche Palette vorgestellt. LORENZ und SCHMIDT aus Koblenz beschreiben die Bedeutung der Kopf- und Hals-Chirurgie bei der Erst- und Folgeversorgung komplexer Kopf-Hals-Traumata. Aus ihrem Beitrag wird klar, dass die Folgeversorgung derartiger Verletzungen nur in hochspezialisierten Zentren erfolgreich durchgeführt werden kann. Die Tumorchirurgie trägt hier dazu bei, dass die fachlichen Fähigkeiten für die komplexe Traumaversorgung erworben und erhalten werden können, wie ein Beitrag von EVERS et al. aus Ulm zeigt.

Tinnitus und Hörsturz sind Erkrankungen des Innenohrs, die massive Auswirkungen sowohl auf die Dienstfähigkeit von Soldatinnen und Soldaten und vor allem auf deren Lebensqualität haben. MÜHLMEIER aus Ulm diskutiert die Möglichkeiten der intratympanalen Therapie bei diesen Erkrankungen. Aus der Klinik stellen HAGMANN et al. aus Berlin den außergewöhnlichen Verlauf einer infektiösen Mononukleose vor, bei der es zu einer komplexen Thrombose der linksseitigen Halsvenen kam. FÖRSTER et al., ebenfalls aus Berlin, zeigen auf, wie durch den Einsatz von Biologika eine polypöse chronische Sinusitis möglicherweise in Zukunft ohne operativen Eingriff behandelt werden kann. Zuletzt beschreibt GÜNTHER aus der Westsächsischen Hochschule Zwickau, was bei der Behandlung hörgeschädigter Patienten in der Klinik zu bedenken ist – ein wesentlicher Aspekt vor dem Hintergrund der Versorgung von Explosionsopfern, die häufig in den ersten Tagen nach ihrer Verletzung nahezu völlig ertaubt sind.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

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